Griffelbeinbruch Pferd
Ein Griffelbeinbruch ist für jedes Pferd und seinen Besitzer eine ernste Angelegenheit. Doch was genau ist ein Griffelbeinbruch und wie geht man am besten vor, wenn der Verdacht auf einen Bruch besteht? Dieser Ratgeber gibt einen umfassenden Überblick über das Thema Griffelbeinfraktur beim Pferd, einschließlich der Symptome, der Diagnose, der Behandlungsmöglichkeiten und der Folgen, die eine solche Fraktur haben kann.
Was ist das Griffelbein?
Das Griffelbein ist ein langer, dünner Knochen, der neben dem Hauptlastträger des Pferdes, dem Röhrbein, im Bereich der Vorder- und Hinterbeine liegt. Obwohl es in der Stützstruktur des Beines eine eher untergeordnete Rolle spielt, kann ein Bruch dieses Knochens erhebliche Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit des Pferdes haben.
Ursachen und Symptome eines Griffelbeinbruchs
Diagnose und Behandlung
Langzeitfolgen und Vorbeugung
Häufig gestellte Fragen zu Griffelbeinbruch beim Pferd
Welche konkreten Symptome zeigt ein Pferd bei einem Griffelbeinbruch?
Die Symptome eines Griffelbeinbruchs können je nach Art der Fraktur stark variieren, weshalb du als Pferdebesitzer genau hinschauen solltest. Das häufigste Anzeichen ist eine schmerzhafte Schwellung am Röhrbein, oft begleitet von einer Lahmheit unterschiedlicher Ausprägung. Besonders heimtückisch ist, wenn dein Pferd nur gelegentlich lahmt oder nur bei Berührung der Stelle schmerzhaft reagiert – beim Putzen oder Bandagieren zum Beispiel. Bei einem offenen Bruch siehst du den Knochen durch die Haut ragen, was sofortige tierärztliche Hilfe erfordert. Bei gedeckten Brüchen kannst du manchmal das abgebrochene Fragment unter der Haut ertasten oder eine abnormale Beweglichkeit der Knochen spüren. Da diese Symptome auch andere Ursachen haben können, ist bei jedem Verdacht eine Röntgenaufnahme unerlässlich.
Wie entsteht ein Griffelbeinbruch und welche Pferde sind besonders gefährdet?
Ein Griffelbeinbruch kann verschiedene Ursachen haben, die du als Pferdebesitzer kennen solltest. Traumatische Frakturen im oberen Bereich entstehen meist durch direkte Gewalteinwirkung – wenn dein Pferd von einem anderen getreten wird oder stürzt. Ermüdungsbrüche im unteren Bereich treten vor allem bei hohen Geschwindigkeiten auf, da das schmale Griffelbein bei jeder Bewegung starken Pendelbewegungen ausgesetzt ist. Besonders gefährdet sind Traber und Galopper sowie ältere Turnierpferde. Aber auch Freizeitpferde können betroffen sein, vor allem wenn das Aufwärmen vernachlässigt wird oder untrainierte Pferde zu intensiv belastet werden. Engstehende Fesseln oder Karpalgelenke erhöhen das Risiko, da das Pferd eher mit dem Huf die Innenseite des gegenüberliegenden Beins streift.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es und wann ist eine Operation notwendig?
Die Behandlung eines Griffelbeinbruchs hängt stark von der Art und Lokalisation der Fraktur ab. Bei gedeckten Brüchen im oberen Bereich kann dein Tierarzt manchmal eine konservative Behandlung mit strikter Boxenruhe und einem Stützverband versuchen – allerdings nur bei glatten Brüchen ohne wandernde Fragmente. Bei offenen Brüchen führt kein Weg an einer Operation vorbei, da die Infektionsgefahr zu hoch ist. Während der OP werden abgesprengte Knochenfragmente entfernt, wobei der Tierarzt das obere Griffelbeinköpfchen möglichst erhält, da es wichtig für die Gelenkfunktion ist. Bei Brüchen im unteren Bereich wird oft das untere Griffelbeinstück komplett entfernt. Die Heilungschancen sind bei korrekter Behandlung sehr gut, erfordern aber mindestens sechs Wochen Boxenruhe.
Wie teuer ist die Behandlung eines Griffelbeinbruchs?
Die Kosten für die Behandlung eines Griffelbeinbruchs variieren je nach gewählter Therapie erheblich. Du solltest mit 1.000 bis 4.000 Euro rechnen, in speziellen Fällen können die Kosten auch höher ausfallen. Konservative Behandlungen sind günstiger, während Operationen aufgrund der Vollnarkose, des Klinikaufenthalts und der Nachsorge teurer werden. Die Abrechnung erfolgt nach der GOT (Gebührenordnung für Tierärzte), die einen Preiskorridor vorgibt. Eine Pferde-OP-Versicherung kann diese Kosten abdecken, ebenso wie manche Krankenversicherungen für konservative Behandlungen. Bei traumatischen Brüchen greift oft auch die Unfallversicherung. Es ist ratsam, die Versicherungsbedingungen vorher genau zu prüfen und mit dem Tierarzt die zu erwartenden Kosten zu besprechen.
Kann mein Pferd nach einem Griffelbeinbruch wieder voll belastet werden?
Die Prognose nach einem Griffelbeinbruch ist grundsätzlich gut, wenn die Behandlung korrekt durchgeführt wird. Sportpferde mit Frakturen im unteren Griffelbeinbereich können oft wieder uneingeschränkt gearbeitet werden – es gibt sogar prominente Beispiele von Turnierpferden, die nach der Heilung wieder erfolgreich im Sport eingesetzt wurden. Bei Frakturen im oberen Bereich ist die Prognose etwas vorsichtiger zu bewerten, da hier wichtige Gelenkstrukturen betroffen sein können. Entscheidend ist die sorgfältige Rehabilitation: Nach der mindestens sechswöchigen Boxenruhe folgt eine schrittweise Steigerung der Belastung über mehrere Wochen bis Monate. Physiotherapie und kontrollierter Muskelaufbau unterstützen die Genesung. Eine zu schnelle Belastung kann die Heilung verzögern oder neue Schäden verursachen.
Wie lange dauern die komplette Heilung und Rehabilitation?
Du musst dich auf eine längere Auszeit einstellen, denn ein Griffelbeinbruch erfordert Geduld und Konsequenz. Die akute Heilungsphase dauert mindestens sechs Wochen mit strikter Boxenruhe, in denen dein Pferd nicht belastet werden darf. Danach folgt die Rehabilitation, die sich über weitere mehrere Wochen bis Monate hinzieht. Insgesamt vergehen oft drei bis sechs Monate, bis dein Pferd wieder voll belastbar ist. Die Rehabilitation beginnt mit kontrollierten Führübungen und steigert sich langsam über Schrittarbeit bis hin zum vorsichtigen Antrainieren. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen sind wichtig, um den Heilungsverlauf zu überwachen. Die genaue Dauer hängt von der Schwere der Verletzung, der gewählten Behandlung und dem individuellen Heilungsverlauf deines Pferdes ab. Wichtig ist, dass du die Vorgaben deines Tierarztes strikt einhältst.
Wie kann ich einen Griffelbeinbruch vorbeugen?
Vorbeugung ist immer besser als Behandlung, auch wenn sich nicht alle Griffelbeinbrüche verhindern lassen. Achte auf ein ordentliches Aufwärmprogramm – mindestens zehn Minuten Schritt sollten vor jeder intensiveren Arbeit stehen. Untrainierte Pferde solltest du nicht plötzlich hohen Belastungen aussetzen, sondern das Training systematisch aufbauen. Eine ausgewogene Mineralstoffversorgung mit ausreichend Calcium und Vitamin D3 unterstützt die Knochengesundheit. Qualitativ hochwertiges Heu bildet die Basis, ein gutes Mineralfutter kann sinnvoll ergänzen. Achte auf sichere Haltungsbedingungen und vermeide Situationen, in denen sich Pferde gegenseitig verletzen können. Bei Turnieren und Training sollten die Böden nicht zu hart oder rutschig sein. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen können beginnende Knochenprobleme frühzeitig erkennen, bevor es zu Brüchen kommt.
Fazit
Ein Griffelbeinbruch ist zwar eine ernsthafte Verletzung, aber mit der richtigen Behandlung und Pflege hat dein Pferd gute Chancen auf eine vollständige Genesung. Es ist wichtig, bei Verdacht auf einen Griffelbeinbruch schnell zu handeln und professionelle tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Mit Geduld und sorgfältiger Pflege kannst du deinem Pferd helfen, diese Herausforderung zu meistern und zu alter Stärke zurückzufinden.
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