Hautpilz Pferd

Hautpilzerkrankung bei Pferden erkennen und behandeln

Hautpilz ist ein häufiges Problem bei Pferden und kann sowohl für das Tier als auch für Dich als Besitzer sehr unangenehm sein. In diesem Ratgeber erfährst Du, wie Du Hautpilz bei Deinem Pferd erkennen kannst, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie Du vorbeugen kannst.

Was ist Hautpilz?

Hautpilz, auch Dermatophytose genannt, wird durch verschiedene Pilze wie Trichophyton und Microsporum verursacht. Diese Pilze befallen die Haut, das Fell und die Hufe von Pferden und ernähren sich von Keratin, dem Hauptbestandteil von Haut und Haaren. Hautpilzerkrankungen sind ansteckend und können auch auf den Menschen übertragen werden. 

Symptome von Hautpilz bei Pferden

Die Symptome von Hautpilzerkrankungen bei Pferden sind oft deutlich sichtbar, aber manchmal so subtil, dass sie leicht übersehen werden. Eine frühzeitige Erkennung der Symptome ist wichtig, um die Pilzinfektion schnell und effektiv behandeln zu können. Hier sind die häufigsten Anzeichen, die auf einen Pilzbefall der Haut deines Pferdes hindeuten: 

Kahle Stellen 
Eines der auffälligsten Symptome einer Hautpilzerkrankung sind runde, kahle Stellen im Fell Deines Pferdes. Diese Stellen können in Größe und Anzahl variieren. 
Die betroffenen Stellen sind oft von Haarausfall betroffen und erscheinen zunächst als kleine, runde Flecken. Im Laufe der Zeit können diese Stellen größer werden. 
Kahle Stellen treten meist an Körperstellen auf, die anfälliger für Verletzungen oder Reibung sind, wie Hals, Rücken und Beine. 

Juckreiz und Kratzen
Pferde mit Hautpilz zeigen oft ein verändertes Kratzverhalten. Es kann beobachtet werden, dass sich das Pferd häufiger an Zäunen, Bäumen oder anderen Gegenständen scheuert. Das ständige Kratzen kann zu weiteren Hautirritationen und Sekundärinfektionen führen, was die Situation verschlimmern kann. 

Schuppenbildung 
Auf den betroffenen Hautstellen bildet sich oft eine trockene, schuppige Schicht. Diese Schuppen sind ein Zeichen für die abgestorbenen Hautzellen, die durch den Pilzbefall hervorgerufen werden. 
Die Schuppen können weißlich oder gelblich sein und haben eine trockene, bröckelige Konsistenz. 

Entzündung und Rötung 
Die Haut unter den kahlen Stellen kann gerötet und entzündet sein. Diese Entzündungen entstehen als Reaktion auf den Pilzbefall und das daraus resultierende Jucken und Kratzen. Die entzündeten Stellen können warm und schmerzhaft sein. 

Krustenbildung
Im weiteren Verlauf der Erkrankung können sich auf den kahlen Stellen harte, schorfige Krusten bilden. Diese Krusten sind ein Zeichen dafür, dass die Haut versucht, sich selbst zu schützen und zu heilen. 
Die Krusten sind oft dick und uneben und können sich beim Kratzen ablösen, so dass offene Wunden entstehen können. 

Sekundäre Infektionen 
Durch das ständige Kratzen und die offenen Hautstellen können leicht Bakterien eindringen und zu Sekundärinfektionen führen. Diese zusätzlichen Infektionen können die Heilung verlangsamen und weitere Behandlungen erforderlich machen. Achten Sie auf Anzeichen wie Eiter, übermäßige Wärme oder übel riechende Hautstellen, die auf eine bakterielle Infektion hinweisen. 

Verhaltensänderungen 
Pferde mit Hautpilz können gereizter und unruhiger sein. Der ständige Juckreiz durch die Hautirritationen können das allgemeine Wohlbefinden deines Pferdes beeinträchtigen. Es kann weniger aktiv sein oder ein verändertes Fressverhalten zeigen. 

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Ursachen für Hautpilz

Hautpilzerkrankungen bei Pferden können durch verschiedene Faktoren begünstigt werden. Das Verständnis der Ursachen hilft, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen und das Infektionsrisiko zu minimieren. Die häufigsten Ursachen sind im Einzelnen: 

Geschwächtes Immunsystem 
Pferde, die ständigem Stress ausgesetzt sind, sei es durch Transport, Turniere oder die soziale Hierarchie in der Herde, haben oft ein geschwächtes Immunsystem. Stress beeinträchtigt die Fähigkeit des Körpers, Infektionen abzuwehren. Auch eine unausgewogene Fütterung, die nicht alle notwendigen Vitamine und Mineralstoffe enthält, kann das Immunsystem schwächen. Besonders wichtig sind Vitamin A, Vitamin E und Zink, die für die Gesundheit der Haut eine wichtige Rolle spielen. Chronische oder akute Krankheiten können das Immunsystem des Pferdes schwächen und es anfälliger für Pilzinfektionen machen. 

Feuchtigkeit und schlechte Haltungsbedingungen 
Eine feuchte und warme Umgebung bietet ideale Bedingungen für das Wachstum von Pilzen. Pferde, die in feuchten oder schlecht belüfteten Ställen gehalten werden, haben ein höheres Risiko, an Hautpilz zu erkranken. Wenn der Stall und die Umgebung des Pferdes nicht regelmäßig gereinigt werden, können sich Pilzsporen ansammeln und verbreiten. Regelmäßiges Ausmisten und die Pflege des Stallbodens sind ebenfalls wichtig. 

Hautverletzungen und Parasitenbefall 
Kleine Hautverletzungen, sei es durch Schürfwunden, Insektenstiche oder andere mechanische Verletzungen, bieten den Pilzsporen eine Eintrittspforte. Die geschädigte Haut ist weniger in der Lage, Infektionen abzuwehren. Parasiten wie Milben beim Pferd und Läuse können Hautreizungen verursachen, die zu Juckreiz und Kratzen führen. Die geschädigte Haut ist dann anfälliger für Pilzinfektionen. 

Direkter Kontakt und Übertragung 
Pilzsporen können leicht durch infizierte Gegenstände wie Putzzeug, Sättel, Decken oder auch durch gemeinsam benutzte Futtertröge übertragen werden. Es ist wichtig, diese Gegenstände regelmäßig zu reinigen und zu desinfizieren. 
Pferde, die engen Kontakt zu anderen infizierten Pferden haben, können sich schnell anstecken. Auch Pferde, die häufig zu Turnieren oder in andere Ställe gebracht werden, sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt. 

Saisonale Faktoren 
In den kälteren Monaten, wenn die Pferde mehr Zeit in geschlossenen und oft schlechter belüfteten Ställen verbringen, steigt das Risiko für Hautpilzerkrankungen. Dazu trägt auch die erhöhte Feuchtigkeit durch Regen und Schnee bei. 
In den wärmeren Monaten können Hitze und Schweiß das Pilzwachstum fördern, insbesondere wenn das Fell nicht richtig getrocknet wird. 

Hygiene 
Alle Utensilien, die mit dem Pferd in Berührung kommen, sollten regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden. Dies gilt insbesondere für Bürsten, Satteldecken und Halfter. 
Eine gute Stallhygiene ist wichtig, um Pilzsporen zu minimieren. Dazu gehören regelmäßiges Ausmisten, die Reinigung von Böden und Wänden sowie eine gute Belüftung. 

Allgemeine Hautgesundheit 
Regelmäßige Fell- und Hautpflege trägt dazu bei, die natürliche Schutzbarriere der Haut zu erhalten. Verwende hochwertige Pflegeprodukte, die die Haut nicht austrocknen. Achte auf Veränderungen an Fell und Haut deines Pferdes. Das frühzeitige Erkennen und Behandeln kleinerer Hautprobleme kann das Risiko einer Pilzinfektion verringern.  

Behandlung von Hautpilz

Die Behandlung von Hautpilz bei Pferden erfordert Geduld, Konsequenz und eine gute Zusammenarbeit mit dem Tierarzt. Hier sind die wichtigsten Schritte und Methoden, um Hautpilz erfolgreich zu behandeln: 

Tierarzt aufsuchen 
Der erste und wichtigste Schritt ist der Kontakt zum Tierarzt. Eine genaue Diagnose ist notwendig, um mit der richtigen Behandlung beginnen zu können. Der Tierarzt wird eine Hautprobe entnehmen und diese unter dem Mikroskop oder in einer Kultur auf Pilzsporen untersuchen. 
Anhand der Diagnose erstellt der Tierarzt einen individuellen Behandlungsplan, der oft aus einer Kombination von lokaler und oraler Medikamenten besteht. 

Antipilzmittel 
Pilzhemmende Shampoos, Salben oder Sprays sind gängige Mittel zur direkten Behandlung der befallenen Hautstellen. Sie enthalten Wirkstoffe wie Clotrimazol, Miconazol oder Ketoconazol, die den Pilz abtöten. Spezielle Anti-Pilz-Shampoos sollten regelmäßig angewendet werden. Das Pferd sollte damit gründlich gewaschen werden und das Shampoo mindestens 10-15 Minuten einwirken, bevor es ausgespült wird. Salben und Sprays werden direkt auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen und sollten nach Anweisung des Tierarztes angewendet werden. In schweren Fällen kann der Tierarzt Antimykotika zum Einnehmen verschreiben. Diese Medikamente bekämpfen den Pilz von innen und werden meist über einen längeren Zeitraum verabreicht. 

Desinfektion 
Alle Gegenstände, die mit dem erkrankten Pferd in Berührung gekommen sind, müssen gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Dazu gehören Putzzeug, Sättel, Decken und Halfter. Verwende spezielle Desinfektionsmittel, die gegen Pilze wirksam sind. Mit Wasser verdünnte Haushaltsbleiche kann ebenfalls eine wirksame Desinfektionslösung sein. 
Der Stall und alle Bereiche, in denen sich das Pferd aufhält, sollten gründlich gereinigt werden. Achte darauf, dass Böden, Wände und andere Oberflächen desinfiziert werden. 

Hygienische Maßnahmen 
Den Stall und die Umgebung des Pferdes trocken und sauber halten. Regelmäßiges Reinigen verringert die Menge der Pilzsporen in der Umgebung. Wasche Dir nach jedem Kontakt mit einem infizierten Pferd gründlich die Hände und wechsle die Kleidung, um eine Verbreitung der Sporen zu verhindern. 

Hausmittel und unterstützende Maßnahmen
Apfelessig kann in verdünnter Form als natürliches Antipilzmittel verwendet werden. Apfelessig im Verhältnis 1:1 mit Wasser mischen und auf die betroffenen Stellen auftragen. 

Teebaumöl hat pilzhemmende Eigenschaften. Einige Tropfen Teebaumöl, verdünnt mit einem Trägeröl (z. B. Kokosöl), können auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Achtung: Manche Pferde reagieren empfindlich auf ätherische Öle, daher vorher an einer kleinen Hautstelle testen. 

Aloe Vera hat beruhigende und heilende Eigenschaften und kann helfen, die Haut zu regenerieren und den Juckreiz zu lindern. 

Pflege und Beobachtung 
Kontrolliere regelmäßig die Haut und das Fell deines Pferdes, um den Heilungsverlauf zu beobachten und sicherzustellen, dass sich keine neuen Pilzstellen bilden. Unterstütze die Regeneration der Haut mit Pflegeprodukten, die die Hautbarriere stärken. Produkte mit Aloe Vera oder Vitamin E können hilfreich sein. 

Immunsystem unterstützen 
Eine ausgewogene, vitamin- und mineralstoffreiche Fütterung stärkt das Immunsystem deines Pferdes. Füge bei Bedarf Ergänzungsfutter für Pferde hinzu, um Mangelerscheinungen auszugleichen. 

Sorge für eine stressfreie Umgebung, um das Immunsystem Deines Pferdes zu unterstützen. Regelmäßige Bewegung und soziale Interaktion sind ebenfalls wichtig. 

Fazit

Hautpilzerkrankungen bei Pferden sind zwar lästig, aber mit der richtigen Behandlung und Pflege gut in den Griff zu bekommen. Achte auf die Symptome, achte auf gute Stallhygiene und konsultiere bei Verdacht immer einen Tierarzt. So kannst du deinem Pferd schnell helfen und eine erneute Ansteckung verhindern.  

Denk daran: Früherkennung und Behandlung sind der Schlüssel zur erfolgreichen Bekämpfung von Hautpilz. Bleibe aufmerksam und kümmere Dich gut um Dein Pferd – so bleibt es gesund und munter! 

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