Mauke Pferd

Mauke ist eine Hauterkrankung bei Pferden, die häufig in der Fesselbeuge auftritt. Sie kann für dein Pferd sehr unangenehm sein und erfordert eine sorgfältige Behandlung. In diesem Ratgeber erfährst du alles, was du über Mauke wissen musst, von den Ursachen über die Symptome bis hin zu wirksamen Behandlungstipps. 

Was ist Mauke?

Mauke, auch Raspe oder Fesselekzem genannt, ist eine entzündliche Hauterkrankung, die vor allem in der Fesselbeuge deines Pferdes auftritt. Diese Erkrankung tritt besonders häufig in der feuchten und matschigen Jahreszeit auf und kann für dein Pferd sehr schmerzhaft sein. Aufgrund ihrer anatomischen Lage ist die Fesselbeuge besonders anfällig für Feuchtigkeit und Schmutz, was ideale Bedingungen für die Entstehung von Mauke schafft. 

Mauke Pferd

Ursachen und Auslöser von Mauke

Mauke entsteht durch eine Kombination verschiedener Faktoren, die zusammen die Haut in der Fesselbeuge deines Pferdes schädigen und entzünden. Die wichtigsten Ursachen im Einzelnen:

Feuchtigkeit und Schmutz
Eine feuchte und matschige Umgebung ist der Hauptauslöser für Mauke. Wenn die Fesselbeuge ständig nass und schmutzig ist, weicht die Haut auf und ihre natürliche Schutzbarriere wird geschwächt. Schmutz und Bakterien können leichter eindringen und zu Infektionen führen. 

Bakterien
Bakterien sind eine der häufigsten Ursachen für Mauke. Sie vermehren sich schnell in der feuchten Umgebung der Fesselbeuge und verursachen Entzündungen. Die häufigsten Erreger sind Streptokokken und Staphylokokken. 

Pilze
Neben Bakterien können auch Pilze eine Rolle bei der Entstehung von Mauke spielen. Pilzinfektionen treten vor allem dann auf, wenn die Haut durch Feuchtigkeit und Verletzungen geschwächt ist. Die Pilze dringen in die Haut ein und verursachen zusätzliche Reizungen und Entzündungen. 

Milben
Auch Parasiten wie Milben können eine Mauke auslösen. Sie verursachen Juckreiz und Hautirritationen, die das Pferd zum Kratzen veranlassen und die Haut weiter schädigen. 

Mechanische Reizung
Mechanische Reizung durch grobe Einstreu, Stroh oder Heu kann die Haut in der Fesselbeuge verletzen und anfälliger für Infektionen machen. Auch schlecht sitzende Hufglocken oder Bandagen können durch ständiges Scheuern zu Hautverletzungen führen. 

Geschwächtes Immunsystem
Ein geschwächtes Immunsystem beim Pferd kann die Anfälligkeit für Mauke erhöhen. Stress, schlechte Fütterung oder andere Krankheiten können das Immunsystem schwächen und die Abwehrkräfte deines Pferdes herabsetzen. 

Mangelnde Hygiene 
Mangelnde Hygiene im Stall und auf der Weide ist ebenfalls ein großer Risikofaktor. Unregelmäßiges Ausmisten und schmutzige, feuchte Böden sind ein idealer Nährboden für Bakterien und Pilze.

Um Mauke vorzubeugen, ist es wichtig, die Pferde in einer sauberen und trockenen Umgebung zu halten und die Beine regelmäßig zu pflegen und zu kontrollieren. Das Trimmen der Fesseln kann helfen, die Haut trocken zu halten. Eine gute Stallhygiene und regelmäßiges Auswechseln der Einstreu sind ebenfalls wichtige vorbeugende Maßnahmen.

Symptome nach Entwicklungsstadien der Mauke

Mauke kann in verschiedenen Stadien auftreten, vom Anfangsstadium bis hin zu schweren, chronischen Verläufen:

  1. Anfangsstadium Im Anfangsstadium zeigt sich die Mauke meist durch Rötung und leichte Schwellung in der Fesselbeuge. Kleine Pusteln und Krusten können auftreten. In diesem Stadium ist die Behandlung meist noch relativ einfach und erfolgreich.
  2. Fortgeschrittenes Stadium
    Im fortgeschrittenen Stadium bilden sich größere Krusten, die Haut ist zunehmend gereizt und entzündet. Es kann zu nässenden Wunden und starkem Juckreiz kommen. Das Pferd wird deutlich unruhiger und kann Schmerzen zeigen. 
  3. Schweres Stadium
    In schweren Fällen können sich die Krusten und Entzündungen weiter ausbreiten und zu tiefen, eitrigen Wunden führen. Es kann zur so genannten Warzenmauke kommen, bei der sich warzenartige Hautwucherungen bilden. In diesem Stadium ist die Behandlung sehr anspruchsvoll und erfordert eine intensive tierärztliche Betreuung. 

Ansteckungsgefahr von Mauke

Mauke ist in der Regel nicht direkt ansteckend. Allerdings können die auslösenden Bakterien oder Pilze bei schlechter Stallhygiene von Pferd zu Pferd übertragen werden. Daher ist es wichtig, betroffene Pferde getrennt zu behandeln und hygienische Maßnahmen zu ergreifen. 

Behandlung von Mauke

Die Behandlung der Mauke erfordert eine Kombination aus sorgfältiger Pflege, hygienischen Maßnahmen und in schweren Fällen tierärztlicher Betreuung. Die Behandlungsmethoden variieren je nach Schweregrad und Ursache der Mauke. Hier sind detaillierte Tipps und Schritte, um Mauke effektiv zu behandeln: 

  1. Reinigung der betroffenen Stellen
    Reinige zu Beginn der Behandlung die betroffene Fesselbeuge vorsichtig mit lauwarmem Wasser und einer milden Seife. Vermeide aggressive Reinigungsmittel, die die Haut zusätzlich reizen könnten.
    Krusten durch Einweichen in warmem Wasser aufweichen und vorsichtig entfernen. Verwende dabei sterile Materialien, um zusätzliche Infektionen zu vermeiden. 
  1. Desinfektion
    Nach der Reinigung ist es wichtig, die betroffenen Stellen mit einer keimtötenden Lösung zu desinfizieren. Geeignet sind z. B. Lösungen auf Jod- oder Chlorhexidinbasis. Sie helfen, Bakterien und Pilze abzutöten und die Haut zu desinfizieren.
    Nach der Desinfektion sollte die Haut gut abgetrocknet werden. Feuchtigkeit fördert das Wachstum von Mikroorganismen und kann die Heilung verzögern. 
  1. Auftragen von Salben und Cremes
    Eine Zinksalbe kann helfen, die betroffene Haut zu schützen und die Heilung zu fördern. Zink hat antiseptische Eigenschaften und fördert die Regeneration der Haut.
    Bei bakteriellen Infektionen kann der Tierarzt antibiotische Salben verschreiben. Diese sollten genau nach Anweisung angewendet werden.
    Sind Pilze die Ursache der Mauke, können spezielle Anti-Pilz-Cremes eingesetzt werden. Auch diese sollten nach Rücksprache mit dem Tierarzt angewendet werden. 
  1. Hausmittel
    Einige Pferdebesitzer verwenden Teebaumöl, das für seine antiseptischen Eigenschaften bekannt ist. Es sollte jedoch immer verdünnt angewendet werden, um Hautreizungen zu vermeiden.
    Eine Mischung aus Vaseline und Schwefel kann auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden, um die Haut zu schützen und Mikroorganismen zu bekämpfen.
    Kräuter wie Ringelblume oder Kamille, die entzündungshemmende Eigenschaften besitzen, können ebenfalls hilfreich sein. Sie können als Tee oder Salbe auf die betroffene Haut aufgetragen werden. 
  1. Für trockene Bedingungen sorgen
    Wechsle reglmäßig das Einstreu im Stall, um eine trockene und saubere Umgebung zu gewährleisten. Vermeide feuchte und schmutzige Böden, die das Problem verschlimmern können.
    Wenn möglich, halte dein Pferd auf trockenen Weiden. Feuchte und schlammige Böden begünstigen die Entstehung und Verschlimmerung von Mauke. 
  1. Tierärztliche Behandlung
    In schweren oder hartnäckigen Fällen ist es wichtig, einen Tierarzt aufzusuchen. Der Tierarzt kann eine genaue Diagnose stellen und gegebenenfalls spezielle Medikamente oder Behandlungen verschreiben.
    Bei schweren bakteriellen Infektionen kann der Tierarzt Antibiotika verschreiben. Auch entzündungshemmende Medikamente können helfen, die Symptome zu lindern. 
  1. Fütterung optimieren
    Eine ausgewogene Fütterung mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen stärkt das Immunsystem beim Pferd und unterstützt die Genesung.  
    Ergänze die Fütterung gegebenenfalls mit Zink, Biotin und Omega-3-Fettsäuren, die die Hautgesundheit unterstützen. 
  2. Vorbeugende Maßnahmen
    Eine regelmäßige und gründliche Reinigung der Fesselbeuge und des Fesselbeins ist wichtig, um Mauke vorzubeugen.
    Ein starkes Immunsystem hilft, Infektionen abzuwehren. Stressabbau, gute Fütterung und ausreichend Bewegung tragen ebenfalls dazu bei.
    Untersuche die Fesselbeuge deines Pferdes regelmäßig auf Anzeichen von Mauke, besonders in der feuchten Jahreszeit oder bei Pferden mit starkem Fesselbehang. 

Zusammenfassung

Die Behandlung der Mauke erfordert ein sorgfältiges und umfassendes Vorgehen. Von der gründlichen Reinigung und Desinfektion über den Einsatz von Salben und Hausmitteln bis hin zur trockenen Haltung und tierärztlichen Betreuung – jede Maßnahme trägt dazu bei, die Heilung zu fördern und das Wohlbefinden deines Pferdes zu verbessern. Durch vorbeugende Maßnahmen und eine gute Stallhygiene kannst du zukünftigen Ausbrüchen wirksam vorbeugen.

Fazit

Mauke ist eine häufige, aber behandelbare Hauterkrankung bei Pferden. Mit den richtigen Maßnahmen und einer sorgfältigen Pflege kannst du deinem Pferd schnell Linderung verschaffen und einem erneuten Ausbruch vorbeugen. Achte auf eine gute Stallhygiene, trockene Bedingungen und eine ausgewogene Fütterung, um dein Pferd gesund und glücklich zu halten. 

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