Druse Pferd

Druse wird durch das Bakterium Streptococcus equi verursacht und äußert sich durch eine Reihe von Symptomen, die eine rasche und sorgfältige Behandlung erfordern. In diesem Leitfaden gehen wir auf alle Aspekte der Druse ein, von den ersten Anzeichen über die Diagnose und Behandlung bis hin zu möglichen Spätfolgen und den Kosten, die bei einem Tierarztbesuch entstehen können.

Was ist Druse?

Druse ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, die vor allem bei Pferden auftritt. Der Erreger Streptococcus equi verursacht eine Entzündung der oberen Atemwege, die zu starkem Nasenausfluss, Fieber, Abgeschlagenheit und Lymphknotenschwellungen führen kann. In schweren Fällen können sich Abszesse in den Lymphknoten bilden, die chirurgisch eröffnet werden müssen. 

Symptome von Druse Pferd

Wenn sich ein Pferd mit Streptococcus equi-Bakterien infiziert, kann die Inkubationszeit – also die Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten der ersten Symptome – sehr unterschiedlich sein. Sie liegt in der Regel zwischen 3 und 14 Tagen, kann aber in Einzelfällen auch mehrere Wochen betragen. Die Symptome der Druse sind vielfältig und können je nach Immunstatus des Pferdes unterschiedlich stark ausgeprägt sein. 

Fieber
Eines der ersten und auffälligsten Anzeichen ist ein plötzlicher Anstieg der Körpertemperatur. Pferde mit Druse können hohes Fieber entwickeln, das oft über 38,5 °C steigt. In Einzelfällen kann die Temperatur sogar auf über 41 °C ansteigen. 

Nasenausfluss
Ein weiteres charakteristisches Symptom ist Nasenausfluss. Dieser beginnt meist klar und wässrig, kann aber schnell eitrig werden und eine gelbliche bis grünliche Farbe annehmen. Der Ausfluss ist ein deutliches Zeichen für eine Infektion der Atemwege. 

Geschwollene Lymphknoten
Ein weiteres Schlüsselsymptom ist das Anschwellen der Lymphknoten, insbesondere im Kehlgangsbereich. Diese können so stark anschwellen, dass sie die Nahrungsaufnahme behindern und sogar das Atmen erschweren. In einigen Fällen können sich in den geschwollenen Lymphknoten Abszesse bilden, die chirurgisch eröffnet werden müssen, um eine Heilung zu ermöglichen. 

Husten und Atembeschwerden 
Husten, oft trocken und anfangs ohne Auswurf, kann ebenfalls auftreten, insbesondere wenn die Erkrankung die tieferen Atemwege betrifft. In schweren Fällen können Atembeschwerden auf eine ernsthafte Komplikation hinweisen. 

Abgeschlagenheit und Appetitlosigkeit
Ein infiziertes Pferd kann auch allgemeine Krankheitsanzeichen wie Abgeschlagenheit und Appetitlosigkeit zeigen. Diese Symptome sind darauf zurückzuführen, dass das Immunsystem des Pferdes hart arbeitet, um die Infektion zu bekämpfen. 

Wichtigkeit der Früherkennung

Das frühzeitige Erkennen dieser Symptome und die anschließende Kontaktaufnahme mit einem Tierarzt sind entscheidend, um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern und eine geeignete Behandlung einzuleiten. Pferde mit Anzeichen von Druse sollten sofort isoliert werden, um eine Ansteckung anderer Tiere im Stall zu verhindern. 

Wenn Pferdebesitzerinnen und Pferdebesitzer die Symptome von Druse kennen, können sie einen entscheidenden Beitrag zur Gesundheit und zum Wohlbefinden ihres Pferdes und des gesamten Stalls leisten. 

Ist Druse auf den Menschen übertragbar?

Die Druse ist eine spezifische Krankheit der Pferde und stellt keine Gefahr für den Menschen dar. Der Erreger kann jedoch schnell zwischen Pferden durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder indirekt über kontaminierte Gegenstände und Wasserquellen übertragen werden. 

Diagnose von Druse

Die korrekte Diagnose von Druse beginnt mit einer gründlichen Untersuchung durch den Tierarzt, der die klinischen Symptome beurteilt. Aufgrund der spezifischen Symptome wie Fieber, eitriger Nasenausfluss und geschwollene Lymphknoten kann ein erfahrener Tierarzt oft schon eine vorläufige Diagnose stellen.   

 

Zur Bestätigung der Diagnose sind jedoch Laboruntersuchungen erforderlich. Dazu gehören: 

Nasen- und Rachenabstriche 
Diese werden entnommen, um das Vorhandensein von Streptococcus equi-Bakterien nachzuweisen. Die Proben werden an ein Labor geschickt, wo sie kultiviert werden, um den Erreger zu identifizieren.  

Blutuntersuchungen 
Blutproben können auf Antikörper gegen das Streptococcus equi-Bakterium untersucht werden, was auf eine kürzliche oder aktuelle Infektion hinweist.  

Diese Tests sind wichtig, um andere Krankheiten mit ähnlichen Symptomen, wie z.B. eine Virusinfektion, auszuschließen und die beste Behandlungsstrategie zu wählen. 

Behandlung von Druse

Sobald die Diagnose Druse gestellt wurde, muss schnell gehandelt werden, um das Wohlbefinden des Pferdes zu gewährleisten und die Ansteckungsgefahr für andere Pferde zu minimieren. 

Hier findest du die typischen Behandlungsmethoden von Druse bei Pferden:

Antibiotika
Die Behandlung besteht in der Regel aus einer Antibiotikatherapie zur Bekämpfung der bakteriellen Infektion. Die Wahl des Antibiotikums basiert auf der Empfehlung des Tierarztes und kann je nach Schwere der Infektion und Zustand des Pferdes variieren. Es ist wichtig, den gesamten Antibiotikakurs abzuschließen, auch wenn es dem Pferd früher besser geht, um einen Rückfall zu vermeiden. 

Unterstützende Pflege
Zusätzlich zur Antibiotikabehandlung kann der Tierarzt entzündungshemmende Medikamente verschreiben, um Fieber und Schwellungen zu reduzieren. Weitere unterstützende Maßnahmen sind: 

  • Sorgfältige Reinigung der Nasenwege, um die Atemwege frei zu halten.  
  • Anpassung der Fütterung und Wasserversorgung, um sicherzustellen, dass das Pferd trotz eventueller Schluckbeschwerden ausreichend Nahrung und Flüssigkeit aufnimmt.  
  • In schweren Fällen, insbesondere wenn sich Abszesse gebildet haben, kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein, um diese zu öffnen und zu entleeren. 

Isolation und Hygiene
Da Druse hochansteckend ist, sollte das betroffene Pferd sofort isoliert werden, um eine Übertragung auf andere Pferde zu verhindern. Stall- und Pflegeutensilien sollten desinfiziert und nach Möglichkeit getrennt aufbewahrt werden. Stallpersonal und Besitzer sollten strenge Hygienepraktiken einhalten, einschließlich des Tragens von Schutzkleidung und gründlicher Händedesinfektion nach Kontakt mit dem erkrankten Tier. 

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Tierarztkosten

Die Kosten für die Behandlung der Druse können je nach Schweregrad der Erkrankung und Umfang der erforderlichen Behandlung variieren. Neben den Kosten für Diagnostik und Medikamente können auch Kosten für chirurgische Eingriffe und Klinikaufenthalte anfallen. 

Spätfolgen von Druse

Obwohl viele Pferde eine Infektion mit Druse ohne langfristige Gesundheitsprobleme überstehen, gibt es einige mögliche Spätfolgen, die beachtet werden sollten: 

Chronische Atemwegserkrankungen
Einige Pferde können nach einer Druse-Infektion anhaltende Atemwegsprobleme entwickeln. Dies kann sich in Form von chronischem Husten, verminderter Leistungsfähigkeit und erhöhter Anfälligkeit für Atemwegsinfektionen äußern. 

Bastard-Druse
In seltenen Fällen kann die Infektion zu einer so genannten Bastarddruse führen, bei der sich Abszesse nicht nur in den Lymphknoten des Halses, sondern auch in inneren Organen wie Lunge, Leber oder Darm bilden. Diese Form der Druse ist besonders schwer zu behandeln und kann eine langwierige und intensive medizinische Betreuung erfordern. 

Trägerschaft
Manche Pferde werden nach einer Infektion zu asymptomatischen Trägern von Streptococcus equi-Bakterien. Diese Pferde zeigen keine Krankheitssymptome, können aber andere Pferde infizieren. Die Identifizierung und gegebenenfalls Behandlung dieser Träger ist wichtig, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. 

Vorbeugung von Druse

Die Verhinderung einer Druse-Infektion ist von entscheidender Bedeutung, um die Gesundheit aller Pferde im Stall zu schützen.
Folgende Maßnahmen können dazu beitragen:
 

Impfungen
Wo verfügbar und falls gewollt, kann die Impfung gegen Druse ein wirksames Mittel zur Verringerung der Anfälligkeit für die Krankheit sein. Es ist zu beachten, dass der Impfstoff nicht gegen alle Stämme von Druse schützt. 

Stallhygiene
Eine sorgfältige Stallhygiene ist wichtig, um die Ausbreitung von Infektionskrankheiten zu verhindern. Dazu gehört die regelmäßige Reinigung und Desinfektion von Liegeboxen, Futter- und Wasserbehältern sowie allen gemeinsam genutzten Geräten und Gebrauchsgegenständen. 

Überwachung und frühzeitige Erkennung
Regelmäßige Gesundheitschecks und die Überwachung auf Symptome von Druse oder anderen Atemwegserkrankungen können helfen, frühzeitig einzugreifen und eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. 

Fazit

Druse ist eine ernste Erkrankung, die schnelles und umsichtiges Handeln erfordert. Durch Früherkennung, angemessene Behandlung und vorbeugende Maßnahmen können Pferdebesitzer dazu beitragen, das Infektionsrisiko zu minimieren und die Gesundheit aller Pferde zu schützen. Obwohl die Krankheit mit Herausforderungen verbunden ist, können eine gute Zusammenarbeit mit dem Tierarzt und ein ausgeprägtes Bewusstsein für die Symptome und Übertragungswege zu einem effektiven Management der Druse beitragen. 

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