KPU Pferd
Kryptopyrrolurie (KPU), auch bekannt als Hämopyrrollaktamurie (HPU), ist eine Stoffwechselstörung, die nicht nur Menschen, sondern auch Pferde betrifft. Viele Pferdebesitzer haben vielleicht noch nie von KPU gehört, aber diese Krankheit kann erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden Deines Pferdes haben. In diesem Leitfaden erfährst du, wie du KPU bei Pferden erkennen und effektiv behandeln kannst.
Was versteht man unter KPU bei Pferden?
KPU ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der es zu einer erhöhten Ausscheidung von Hämopyrrollaktam im Urin kommt. Diese Störung beeinträchtigt die Fähigkeit des Körpers, wichtige Spurenelemente wie Zink, Mangan und bestimmte Vitamine zu binden und zu verwerten. Diese Nährstoffe sind für viele Körperfunktionen von entscheidender Bedeutung, u. a. für das Immunsystem, die Gesundheit der Haut und die Funktion von Leber und Darm.
Symptome von KPU bei Pferden
Die Symptome von KPU können vielfältig sein und oft andere Krankheiten wie Mauke, EMS (Equines Metabolisches Syndrom) oder Darmprobleme wie Kotwasser und Durchfall imitieren. Die häufigsten Anzeichen sind:
- Schlechte Fellqualität und Hautprobleme
- Anfälligkeit für Infektionen und langsame Wundheilung
- Stoffwechselstörungen und Verdauungsprobleme
- Leistungsabfall und Müdigkeit
- Verhaltensänderungen
KPU Pferd: Diagnose und Test
Die Diagnose von KPU erfolgt in der Regel durch einen spezifischen Urintest, bei dem die Konzentration von Hämopyrrollaktam gemessen wird. Zusätzlich kann ein detailliertes Blutbild hilfreich sein, um einen Mangel an Spurenelementen und Vitaminen festzustellen, der auf eine KPU hindeuten könnte.
Fütterung bei KPU
Die Behandlung von KPU bei Pferden konzentriert sich in erster Linie auf die Behebung von Nährstoffmängeln durch gezielte Fütterung von Ergänzungsfutter für Pferde. Eine ausgewogene Versorgung mit Zink und Mangan sowie Vitaminen, die in den Stoffwechsel dieser Spurenelemente eingreifen, ist entscheidend. Bei Mineralfutter ist es wichtig, ein Produkt zu wählen, das speziell auf die Bedürfnisse von Pferden mit KPU abgestimmt ist.
Zusätzliche Unterstützung bei KPU Pferd
Stärkung der Darmflora
Ein gesunder Darm spielt eine wichtige Rolle bei der Entgiftung und Aufnahme von Nährstoffen. Ergänzungsmittel mit probiotischen Kräutern können die Darmflora unterstützen.
Verbesserung der Haltung
Eine artgerechte Haltung mit ausreichend Bewegung und sozialem Kontakt zu anderen Pferden fördert das allgemeine Wohlbefinden und kann die Symptome der KPU lindern.
Regelmäßige Entgiftung
Da Pferde mit KPU Probleme bei der Entgiftung haben können, ist es hilfreich, regelmäßige Entgiftungskuren mit Leberkräuter Pferd durchzuführen, um die Leber- und Nierenfunktion zu unterstützen.
Häufig gestellte Fragen zu KPU beim Pferd
Ist KPU beim Pferd wirklich eine genetische Erkrankung oder ein Fütterungsproblem?
Diese Frage beschäftigt viele Pferdebesitzer, und die Antwort ist komplexer als oft dargestellt. Während KPU früher als genetische Erkrankung eingestuft wurde, gehen Experten heute davon aus, dass es sich meist um eine fütterungs- und haltungsbedingte Stoffwechselstörung handelt. Die Symptome, die der KPU zugeschrieben werden, entsprechen häufig klassischen Zink- und Vitamin B6-Mangelsymptomen. Viele Pferde mit “KPU-Diagnose” leben in Situationen mit kontaminierten Futtermitteln oder erhalten eine unausgewogene Mineralstoffversorgung. Die gute Nachricht: Durch eine optimierte Fütterung und bessere Haltungsbedingungen können sich die Symptome oft deutlich verbessern – unabhängig davon, ob es sich um eine “echte” KPU oder um ernährungsbedingte Mängel handelt. Du solltest deshalb immer zuerst deine Fütterung und Haltung überprüfen, bevor du von einer genetischen Erkrankung ausgehst.
Wie zuverlässig sind KPU-Tests und was bedeuten die Werte?
Die Zuverlässigkeit von KPU-Tests ist ein wichtiges Thema, das du kritisch betrachten solltest. Der Test misst Kryptopyrrole im Urin, aber diese Werte können von Pferd zu Pferd und sogar jahreszeitlich stark schwanken. Nur wenige Labore bieten diesen Test an, und die Referenzwerte sind oft nicht eindeutig definiert. Wichtiger als der Kryptopyrrol-Wert allein ist die Kombination mit dem Indikan-Wert, der ein Marker für Darmstörungen ist. Ein Indikan-Wert von 0 wäre optimal, während 4 auf starke Störungen der Darmflora hinweist. Du solltest auch wissen, dass eine Woche vor der Testdurchführung alle Zusatzfutter mit Vitamin B6 oder Zink abgesetzt werden müssen, um die Werte nicht zu verfälschen. Ein großes Blutbild kann zusätzliche Hinweise liefern – niedrige Zink- und Selenwerte sowie erhöhte Leberwerte können auf KPU hindeuten. Letztendlich solltest du die Testergebnisse immer im Gesamtkontext der Symptome und Haltungsbedingungen bewerten.
Warum reagieren KPU-Pferde anders auf Medikamente und was muss beachtet werden?
Ein wichtiger Aspekt, den du bei KPU-Pferden unbedingt beachten solltest, ist die veränderte Medikamentenwirkung. Durch die gestörte Leber- und Darmfunktion können Medikamente ganz anders wirken als erwartet. Bei manchen Pferden wirken Medikamente länger oder erheblich schwächer, manchmal sogar gar nicht. Bei anderen können bereits geringe Dosierungen schwere Nebenwirkungen auslösen, da der Abbau der Wirkstoffe gestört ist. Das liegt daran, dass die Leber nicht mehr optimal entgiften kann und auch die Aufnahme im Darm verändert ist. Deshalb solltest du vor jeder Medikamentengabe unbedingt deinen Tierarzt über die KPU-Diagnose informieren. Eventuell müssen Dosierungen angepasst oder alternative Wirkstoffe gewählt werden. Auch bei vermeintlich harmlosen Wurmkuren oder Schmerzmitteln ist Vorsicht geboten. Eine engmaschige Überwachung während der Behandlung ist besonders wichtig.
Welche Rolle spielt die Darmgesundheit bei KPU und wie kann sie verbessert werden?
Die Darmgesundheit steht bei KPU im absoluten Mittelpunkt, denn hier liegt oft der Ursprung der Probleme. Ein gesundes Darmmilieu ist Voraussetzung dafür, dass der Körper Schadstoffe richtig abbauen und wichtige Nährstoffe aufnehmen kann. Bei KPU-Pferden ist die Darmflora meist gestört, wodurch zu wenig P5P (eine Vorstufe von Vitamin B6) gebildet wird. Ohne ausreichend P5P können Schadstoffe nicht ordnungsgemäß entgiftet werden. Für die Sanierung der Darmflora ist hochwertiges, staubfreies Heu die Basis – am besten vom ersten Schnitt und mager. Kraftfutter sollte frei von Melasse und Zucker sein. Karotten und Äpfel sind wegen ihres hohen Pektingehalts zunächst tabu, bis sich die Darmflora stabilisiert hat – das kann bis zu zwei Jahre dauern. Silage und Heulage sind absolut verboten, da die Milchsäuregärung die Darmflora zusätzlich belastet. Unterstützende Kräuter wie Eibisch (beruhigt die Darmschleimhaut), Eichenrinde (entzündungshemmend) und Schafgarbe (regt Gallenfluss an) können hilfreich sein.
Was sind typische Auslöser und Risikofaktoren für KPU beim Pferd?
KPU entsteht nicht über Nacht, sondern durch verschiedene Belastungen, die das natürliche Gleichgewicht des Organismus überfordern. Fütterungsfehler stehen dabei an erster Stelle: Zu viel Zucker im Futter – nicht nur in Kraftfutter, sondern auch in modernen Hochleistungsgräsern – belastet den Stoffwechsel erheblich. Schimmelpilze in Heu oder Stroh sind Gift für KPU-anfällige Pferde, genauso wie kontaminierte Futtermittel mit Pestiziden oder anderen Schadstoffen. Umweltbelastungen durch Insektizide, Lösungsmittel in Holzschutzfarben oder mangelnde Stallhygiene können die Entwicklung fördern. Auch Dauerstress spielt eine wichtige Rolle – sei es durch eine schlecht harmonierende Herde, häufige Stallwechsel oder andere psychische Belastungen. Übergewicht und Bewegungsmangel verstärken die Problematik zusätzlich. Du solltest deshalb nicht nur die Symptome behandeln, sondern auch diese Auslöser identifizieren und abstellen, um eine nachhaltige Besserung zu erreichen.
Wie lange dauert es, bis sich KPU-Symptome bessern und was ist realistisch zu erwarten?
Geduld ist bei der KPU-Behandlung das A und O, denn Verbesserungen stellen sich nicht von heute auf morgen ein. Die ersten sichtbaren Erfolge zeigen sich meist erst nach einigen Monaten bis zu einem Jahr konsequenter Behandlung. Das liegt daran, dass sich zunächst die Darmflora regenerieren muss, bevor der Körper wieder optimal Nährstoffe aufnehmen kann. Mit hochwertigen Mineralstoff-Ergänzungen lassen sich zwar schnell die Blutwerte verbessern, aber diese sinken wieder ab, wenn du die Supplemente absetzt – der Körper kann die Nährstoffe noch nicht selbst halten. Deshalb ist es wichtig, dass du die Behandlung langfristig angehst und nicht zu früh aufgibst. Die Sanierung der Darmflora kann bis zu zwei Jahre dauern, bis sie wirklich stabil ist. Realistische Erwartungen sind wichtig: KPU-Pferde können mit der richtigen Behandlung wieder ein normales Leben führen, aber es braucht Zeit und Konsequenz. Rückschläge sind normal und bedeuten nicht, dass die Behandlung nicht funktioniert.
Welche Futtermittel sind bei KPU absolut tabu und warum?
Bei KPU-Pferden gibt es klare “No-Go-Futtermittel”, die du unbedingt meiden solltest. Silage und Heulage stehen ganz oben auf der Verbotsliste, da sie durch Milchsäuregärung entstehen und die ohnehin gestörte Darmflora zusätzlich belasten. Die großen Mengen von Milchsäurebakterien verschieben das bakterielle Gleichgewicht im Darm und gefährden die P5P-bildenden Mikroorganismen. Auch Bierhefe solltest du vermeiden, obwohl sie oft als gesund angepriesen wird. Zuckerhaltige Futtermittel jeder Art sind tabu – dazu gehören nicht nur offensichtlich süße Leckerlis, sondern auch Rüben, Karotten und Äpfel wegen ihres hohen Pektin- und Zuckergehalts. Diese kannst du erst wieder füttern, wenn sich die Darmflora stabilisiert hat. Kraftfutter mit Melasse oder anderen Süßungsmitteln belasten den Stoffwechsel zusätzlich. Schimmliges oder staubiges Heu ist selbstverständlich absolut verboten. Statt zuckerhaltiger Leckerlis kannst du getrocknete Hagebutten verwenden – die schmecken den meisten Pferden und enthalten viel Vitamin C.
Fazit
Die KPU beim Pferd ist eine komplexe Erkrankung, die eine ganzheitliche Betrachtung und Behandlung erfordert. Durch eine gezielte Fütterung, die richtige Auswahl des Mineralfutters und unterstützende Maßnahmen kann die Lebensqualität des Pferdes deutlich verbessert werden. Es ist wichtig, bei Verdacht auf KPU einen Tierarzt hinzuzuziehen, der eine genaue Diagnose stellen und einen individuellen Behandlungsplan erstellen kann. Mit der richtigen Pflege und Aufmerksamkeit kann Dein Pferd trotz KPU ein gesundes und glückliches Leben führen.
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