Angelaufene Beine Pferd
Ursachen, Behandlung und Vorbeugung
Angelaufene Beine beim Pferd sind ein häufiges Problem, das viele Pferdebesitzer kennen. Doch was steckt eigentlich dahinter, wenn das Pferd plötzlich mit dicken Beinen dasteht? In diesem Ratgeber erfährst du, welche Ursachen angelaufene Beine haben können, wie du deinem Pferd mit Hausmitteln helfen kannst und welche vorbeugenden Maßnahmen du ergreifen solltest.
Ursachen für angelaufene Beine beim Pferd
Behandlung von angelaufenen Beinen beim Pferd
Wenn dein Pferd angelaufene Beine hat, ist es wichtig, schnell und gezielt zu handeln, um die Schwellung zu reduzieren und die Ursache zu behandeln. Hier sind die wichtigsten Schritte und Maßnahmen, die du ergreifen kannst:
Bewegung
Bewegung ist oft das beste Mittel, um den Lymphfluss wieder anzuregen. Das gilt besonders, wenn Bewegungsmangel die Ursache für geschwollene Beine ist. Beginne mit sanftem Gehen an der Hand oder leichtem Longieren. Achte darauf, dass die Bewegungen gleichmäßig und ohne plötzliche Belastungen erfolgen, um die Durchblutung zu fördern und die Lymphflüssigkeit in Bewegung zu bringen.
Kühlen
Das Kühlen der Beine ist eine wirksame Methode, um Schwellungen zu reduzieren. Du kannst die Beine deines Pferdes mit kaltem Wasser abspritzen oder kühlende Umschläge anlegen. Am besten eignen sich Kühlgamaschen oder spezielle Kühlgelpackungen. Achte darauf, dass die Kälteanwendung nicht länger als 20 Minuten dauert, um Kälteschäden zu vermeiden. Wiederhole die Kühlung mehrmals täglich, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Hausmittel
Es gibt verschiedene Hausmittel, die bei dicken Beinen helfen können. Apfelessig ist ein bewährtes Mittel, das die Durchblutung fördert und Entzündungen hemmt. Verdünne den Apfelessig im Verhältnis 1:1 mit Wasser und reibe die betroffenen Beine deines Pferdes damit ein. Auch Kräuter wie Arnika oder Kamille haben entzündungshemmende und durchblutungsfördernde Eigenschaften. Du kannst sie als Tee zubereiten und die Beine damit waschen oder als Umschlag auflegen.
Kräuter und Ergänzungsfuttermittel
Bestimmte Kräuter können helfen, überschüssige Flüssigkeit aus dem Körper des Pferdes auszuscheiden. Brennnessel und Löwenzahn sind besonders wirksam, da sie entwässernde Eigenschaften haben. Diese Kräuter kannst du deinem Pferd als Zusatzfutter geben. Auch spezielle Ergänzungsfutter für Pferde, die den Lymphfluss unterstützen, können hilfreich sein. Lass dich dazu am besten von einem Tierarzt oder einem erfahrenen Futterberater aufklären.
Bandagen
Bandagen können helfen, die Beine deines Pferdes zu stabilisieren und den Lymphfluss zu fördern. Achte darauf, dass die Bandagen nicht zu eng anliegen, damit die Blutzirkulation nicht behindert wird. Wickle die Bandagen gleichmäßig und faltenfrei, um Druckstellen zu vermeiden. Es gibt auch spezielle Kompressionsbandagen, die gezielt Druck auf die Lymphbahnen ausüben und so den Abtransport der Lymphflüssigkeit unterstützen.
Massage
Eine sanfte Massage der geschwollenen Beine kann den Lymphfluss anregen und die Schwellung reduzieren. Dabei mit leichten, kreisenden Bewegungen von unten nach oben arbeiten, um die Flüssigkeit in Richtung Herz zu bewegen. Achte darauf, nicht zu viel Druck auszuüben, um keine Schmerzen oder zusätzlichen Schäden zu verursachen. Regelmäßige Massagen können besonders bei chronisch geschwollenen Beinen hilfreich sein.
Fütterung anpassen
Überprüfe die Fütterung deines Pferdes und reduziere gegebenenfalls den Eiweißgehalt, wenn eine eiweißreiche Ernährung die Ursache für die Schwellungen ist. Achte auf eine ausgewogene Ernährung, die alle notwendigen Nährstoffe liefert, ohne den Stoffwechsel zu belasten. Eine Futterumstellung sollte immer langsam erfolgen, um Probleme mit der Verdauung beim Pferd zu vermeiden.
Tierärztliche Untersuchung
Wenn die Schwellungen trotz aller Maßnahmen nicht zurückgehen oder das Pferd zusätzlich Schmerzen oder andere Symptome zeigt, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden. Der Tierarzt kann eine genaue Diagnose stellen und weitere Behandlungsmöglichkeiten empfehlen, z. B. medikamentöse Therapien oder spezielle Lymphdrainagen. In einigen Fällen kann eine ernsthafte Erkrankung wie Phlegmone oder eine andere Infektion die Ursache sein, die eine gezielte medizinische Behandlung erfordert.
Boxenruhe und Bewegung
Wenn das Pferd aufgrund einer Verletzung oder Erkrankung Boxenruhe benötigt, sollte diese mit regelmäßigen, kurzen Bewegungseinheiten kombiniert werden, um den Lymphfluss zu unterstützen. Dies kann durch geführte Spaziergänge oder kontrollierte Bewegung im Schritt auf einem kleinen Paddock geschehen.
Diese detaillierten Maßnahmen helfen dir, die Schwellungen in den Beinen deines Pferdes zu reduzieren und die Ursache effektiv zu behandeln. Eine Kombination aus Bewegung, Kühlung, Hausmitteln und eventuell tierärztlicher Hilfe kann dein Pferd schnell wieder auf die Beine bringen.
Vorbeugung von angelaufenen Beinen
Damit angelaufene Beine gar nicht erst entstehen, gibt es einige vorbeugende Maßnahmen, die du ergreifen kannst:
- Regelmäßige Bewegung: Achte darauf, dass dein Pferd auch im Winter oder bei schlechtem Wetter ausreichend Bewegung bekommt.
- Weidegang: Lass dein Pferd regelmäßig auf die Weide, damit es sich frei bewegen kann.
- Stoffwechsel unterstützen: Eine ausgewogene Fütterung und die Gabe von stoffwechselunterstützenden Kräutern können helfen, das Lymphsystem deines Pferdes zu stärken.
- Boxenruhe vermeiden: Vermeide, dass dein Pferd zu lange in der Box steht. Regelmäßige Bewegung ist wichtig.
- Witterungsgerechte Versorgung: Schütze die Beine deines Pferdes bei nassem Wetter durch geeignete Maßnahmen wie Gamaschen oder spezielle Beinschützer.
Fazit
Angelaufene Beine bei Pferden kommen häufig vor, sind aber mit den richtigen Maßnahmen gut in den Griff zu bekommen. Achte auf eine ausgewogene Fütterung, ausreichend Bewegung und die richtige Pflege, um deinem Pferd zu helfen. Sollten die Schwellungen trotz aller Maßnahmen nicht zurückgehen oder andere Symptome wie Lahmheit auftreten, ist unbedingt ein Tierarzt aufzusuchen, um ernsthafte Ursachen auszuschließen.